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Dyspraxie in der Schule erkennen

Woran kann ich ein Kind mit Dyspraxie erkennen?

Um Schüler mit einer Dyspraxie so gut wie möglich zu unterstützen, muss erst einmal erkannt werden, dass es sich um eine Dyspraxie handelt.

Die „Dyspraxia Support Group of New Zealand“ beschreibt auf ihrer Homepage häufige Auffälligkeiten von „Dys-Kindern“ im Schulalltag: Betroffene Kinder haben Schwierigkeiten bei einfachsten motorischen Handlungen, beispielsweise dem Schuhe binden oder dem Zuknöpfen einer Jacke. Die Probleme können sowohl in der Grob- als auch in der Feinmotorik liegen, dies äußert sich bei manchen Kindern ganz-körperlich oder auch nur in den Händen.

Weiterhin zeichnen sich die Betroffenen dadurch aus, dass sich die Kinder häufiger stoßen und hinfallen als ihre Mitschüler und Übungen, welche die Koordination oder Balance betreffen, nicht so schnell oder gar nicht meistern können. Springen, hüpfen und auf einem Bein stehen führen somit zu einer kaum zu bewältigenden Aufgabe, was bei Außenstehenden meisthin zu Unverständnis führt oder belächelt wird.

Vermehrte Probleme entstehen bei Aktivitäten,

welche die Koordination beider Körperseiten beinhalten, beispielsweise beim Schneiden mit einer Schere, oder bei Tätigkeiten mit ständiger Veränderung, wie es beim Seilspringen der Fall ist.

Es besteht die Möglichkeit einer Diskrepanz zwischen den beeinträchtigten Fähigkeiten und den Fähigkeiten in anderen Bereichen. So kann ein Schüler mit Dyspraxie sehr gut ausgeprägte Sprachkenntnisse haben, dafür aber unter einer stark verzögerten Motorik leiden. Oftmals werden diese Schüler im Unterricht als störend empfunden oder ihnen wird Desinteresse unterstellt, besonders bei Aufgaben welche die Motorik betreffen, da die Schüler gerade diese möglichst vermeiden möchten.

Beim Schreiben und Zeichnen zeigen sich ...

... viele Schwierigkeiten und es müssen große Mühen aufgewendet werden um entsprechende Aufgaben zu lösen, kleinste Änderungen oder Ablenkungen bringen den Schüler völlig aus dem Konzept. Somit sind komplett neue Aufgaben für Kinder mit Dyspraxie schwieriger zu erlernen und durchzuführen, generell fällt es ihnen schwer mit der vorgegebenen Arbeitszeit auszukommen, aber sie sind dafür in der Ausführung häufig präziser als ihre Mitschüler. Die betroffenen Schüler zeigen nicht selten Frustration über ihre eigenen Arbeitsergebnisse und haben deshalb meist wenig Motivation beim Lernen.

Ein weiteres Anzeichen für Dyspraxie ist, dass sich die Schüler allgemein in der Schule schlecht organisieren können, Schwierigkeiten mit der Kommunikation haben und dadurch Anweisungen nur schlecht folgen können. All dies führt zu einem mangelnden Selbstwertgefühl und emotionaler wie auch sozialer Belastung für die Kinder. Das Symptombild ist wie beschrieben sehr heterogen und bei jedem Kind sehr individuell ausgeprägt: Nicht alle Symptome sind bei allen „Dys-Kindern“ vorhanden und auch unterschiedlich stark ausgeprägt.

Sollten einige dieser Punkte ...

... bei den Schülern zu erkennen sein, ist es wichtig sich mit den Eltern zusammenzusetzen und einen Fachmann hinzuzuziehen. Dyspraxie ist keinesfalls ein Handicap welches sich mit der Zeit verwächst, man kann höchstens lernen mit den gegebenen Schwierigkeiten besser oder anders umzugehen, neue Aufgaben hingegen bereiten weiterhin große Probleme. Häufig werden die Symptome von Dyspraxie mit denen von ADHS verwechselt und es kommt zu einer Fehldiagnose.

Eltern und Lehrer müssen die vorhandenen Defizite erkennen, damit das Kind die passende Unterstützung erfahren kann und mögliche Folgeerkrankungen vermieden werden können. Kinder mit einer Dyspraxie sollen sich ihrer Stärken bewusst werden, aber auch Grenzen erkennen und Möglichkeiten finden, bestehende Schwierigkeiten auszugleichen.