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Der normale Alltag

Einschränkungen von Dyspraxie-Kindern im Alltag

Auch in sämtlichen Aspekten des Alltags und des Zuhauses benötigt ein Kind mit Dyspraxie viel Struktur und einen gut organisierten Tagesablauf.

Zum Beispiel kann man einem Dyspraxie-Kind den Start in den Tag damit erleichtern, indem man die Kleidung für das Kind herauslegt, die tägliche Hygiene zusammen erledigt und den Tagesablauf bespricht. Das bedeutet allerdings auch, dass die ganze Familie das betroffene Kind unterstützen und somit sehr viel Zeit investieren muss.

Hier ist auf jeden Fall zu prüfen, ob die Beantragung eines Pflegegrads in Frage kommt. Auch eine permanente Rücksichtnahme ist meistens notwendig, was für die gesamte Familie anstrengend und auch belastend sein kann.

Zusätzlich stellt die fehlende Unterstützung von außerhalb eine große Herausforderung für die Familien dar.

Wichtig: Den Tages-Alltag strukturieren

Die größte Stütze für Kinder mit Dyspraxie ist ein klar strukturierter Tagesablauf, der jeden Tag gleich oder zumindest sehr ähnlich aussehen sollte. „Bei uns ist alles Routine“, erzählt eine Mutter.

Auch die integrative Lerntherapeutin und Supervisorin Astrid Heymann rät zur Routine: Ein fester Tagesrhythmus biete den Kindern Orientierung und helfe ihnen sich merken, wann was zu tun ist: z.B. „Nach dem Aufstehen folgt das Anziehen“. Viele Familien finden es hilfreich, den nachfolgenden Tag vorzubereiten, indem sie etwa schon abends mit dem Kind die Sachen raus legen und das Frühstück bereitstellen.

Tätigkeiten gemeinsam erledigen

Für die Kinder ist es eine große Hilfe, Tätigkeiten gemeinsam mit den Eltern oder Geschwistern zu verrichten, also etwa gemeinsam die Zähne zu putzen, sich zu waschen und gemeinsame Mahlzeiten einzunehmen.

Da dyspraktische Kinder häufig Schwierigkeiten beim Essen, Schlucken oder Kauen haben, passen viele Eltern die Mahlzeiten an die Bedürfnisse des Kindes an, kochen z.B. für das Kind nur weiches Essen. Darüber hinaus hilft es dem Kind, es häufig daran zu erinnern, was jetzt tun ist, da Kinder mit Dyspraxie sich Abläufe oftmals schwer einprägen können bzw. sich Handlungsabläufe – wenn überhaupt – nur nach längerer Zeit automatisieren.

Bildquelle: pixabay.com / Fotograf laterjay

Dyspraxie-Kinder brauchen viel Unterstützung

Bei der Bewältigung sämtlicher Aufgaben im Laufe eines Tages ist es absolut wichtig, das Kind zu unterstützen und aufzubauen. Viele Eltern und Lehrer berichten, dass Kinder mit Dyspraxie an sich selbst zweifeln und ihr Selbstwertgefühl unter der Behinderung leidet.

Liebevolle Zuneigung und Verständnis motivieren das Kind im Alltag und verhindern, dass es sich frustriert zurückzieht.

Dagegen sollte unbedingt vermieden werden, das Kind in seiner Leistung mit gleichaltrigen Kindern zu vergleichen! Das ist dem dyspraktischen Kind gegenüber unfair - es hat genauso Stärken, wie jedes andere Kind auch. Nur liegen diese in anderen Bereichen. Die Mutter eines betroffenen Jungen erzählt beispielsweise, dass ihr Sohn sehr einfühlsam mit anderen Menschen umgeht und Stimmungen gut einschätzen kann.