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Leon

Da stimmt etwas nicht ...

Leon ist unser drittes Kind. Die älteren Geschwister sind zum Zeitpunkt seiner Geburt 14 und 8 Jahre alt. Die Große ist sehr zielstrebig und organisiert, auch der Mittlere hat sich problemlos entwickelt. Beruflich läuft es nicht so rund bei mir (Mutter), so dass besonders ich mir noch ein weiteres Kind wünschte.

Während der Säuglingszeit zeigen sich eigentlich keine Schwierigkeiten. Leon schläft gut, wirkt ruhig und ein wenig zurückhaltend. Manchmal scheint er fast zu still, zeigt z.B. beim Babyschwimmen keine Freude.

Als er mit 14 Monaten in den Kindergarten kommt,

steckt er das schlechter weg als die Großen und ist in den ersten Monaten häufig krank. Die Sprachentwicklung kommt nicht richtig in Gang. Die Brille, die er wegen eines Schielens tragen soll, verweigert er. Wieviel habe ich mit ihm gesungen, um das Sprechen anzuregen. Gerade noch zeitgerecht bildet er mit 2 Jahren Zwei-Wort-Sätze. Also auch dieser Meilenstein wird erreicht, aber Leon spricht undeutlich und kann viele Laute nicht richtig aussprechen. Unsere Kinderärztin ist aufmerksam. Mit der U7 weist sie uns auf gewisse motorische Rückstände hin und empfiehlt uns, regelmäßig zum Kinderturnen zu gehen.

Dies setzen wir auch um. Die Gruppe ist klein, die Kursleiterin hat das Konzept einer Bewegungslandschaft. Das lässt sich gut in den Alltag integrieren. Außerdem werden wir nach der U7a zur logopädischen Behandlung geschickt, wo wir erst mal 2 Rezepte in Anspruch nehmen.

Leon war auch erst recht spät tagsüber trocken geworden - mit 3 Jahren, 8 Monaten. Also irgendwie lief die Entwicklung halt verzögert. Da sich die motorische Entwicklung bei der U8 „immer noch“ auffällig zeigte, wurde Ergotherapie verordnet. Ich hatte damals die Idee, „na, dann machen wir mal ein Rezept (10 Einheiten) und dann wird es schon gut sein“. Nicht im Entferntesten hatte ich erwartet, wie sich diese Problematik entwickeln würde. Wir haben die 60 Einheiten des Regelfalls absolviert, wirklich gebessert fand ich die Problematik nicht.

Die Therapeutin war daran interessiert,

mich aus dem Raum zu komplimentieren, da das Kind dann besser mitarbeiten würde. Gelegentlich gab es mal alltagspraktische Übungen, z.B. wurde das Schließen des Fahrradhelms geübt. Zu dieser Zeit war ich auch der Meinung, „ja, er hat halt motorische Schwierigkeiten, also geht er mal in einen Kurs, um z.B. Schwimmen und Eislaufen zu erlernen“.

Meine große Tochter hatte z.B. mit 4 Jahren mit „ein bisschen Baden gehen“, wie nebenbei Schwimmen gelernt. Aber es zeigten sich entweder keine Fortschritte (Schwimmen) oder Herumalbern, Sich- auf- den Boden- Legen und ähnliches im Eislaufkurs. Nebenher entwickelte sich, u.a. durch unsensible Kindergartengruppenumstrukturierung verstärkt, eine Verhaltensproblematik mit ausgeprägter Impulsivität und geringer Ausdauer, später auch noch Wutanfällen und aggressivem Verhalten, so dass der Alltag anstrengender und anstrengender wurde.

Unsere Kinderärztin erwähnte die Möglichkeit, Frühförderung in Anspruch zu nehmen, relativierte es dann jedoch wieder. Es hätte ja auch mehr Termine pro Woche bedeutet. Ich habe damals nicht nachgehakt. Als es auf die Einschulung zuging, war für mich schon sehr deutlich, dass gerade die Malentwicklung absolut nicht schultauglich war. Da ich als Psychologin die Arbeit von Schulpsychologen kannte, dachte ich: „Da muss mal eine Schulärztin draufschauen“. Es ist ja ein ärztliches Problem.

Bildquelle
Bildquelle pixabay.com / Fotgraf pijumbo_com

Leons komplette Geschichte ...

... kann man in unserem Buch Dyspraxie-Kinder nachlesen.