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Thomas Becher

Zur Person

Thomas Becher ist Oberarzt im Kinderneurologischen Zentrum Sana Krankenhaus Düsseldorf-Gerresheim.

Er ist Kinder- und Jugend-Neurologe sowie Dipl.-Heilpädagoge und seit 2008 Oberarzt im Kinderneurologischen Zentrum im Sana Krankenhaus Düsseldorf-Gerresheim. Seine Schwerpunkte sind die Themen Bewegungsstörungen, Cerebralparese v.a. Kinder mit Hemiparese) und Epileptologie.

Wir haben ihn persönlich im August 2019 in Düsseldorf kennengelernt, da er auch viele Schlaganfall-Kinder behandelt.

Bei dem Treffen stellte sich dann heraus, dass er beruflich auch viel mit Dyspraxie-Kindern zu tun hat, so dass es naheliegend war, ihn darum zu bitten, einen Fach-Artikel für unser Dyspraxie-Buch zu schreiben.



Teilhabe und Selbstkonzept als Zielparameter der Therapie
Therapie der Umschriebenen Entwicklungsstörung der Motorik

„Ungeschickt“ sein an sich ist keine Krankheit - eine unterdurchschnittliche motorische Funktion ist lästig, manchmal gefährlich, oft frustrierend. Das größte Leid für betroffene Kinder aber entsteht durch das Nicht-Dabeisein, Nicht-Mitspielen, Nicht-Mittun dürfen, durch den Ausschluss aus der sozialen Gruppe – diese Folgen der Entwicklungsstörung kann man auch als reduzierte Teilhabe beschreiben. Teilhabe bedeutet sowohl Teilnahme an als auch Eingebunden sein / werden (Imms 2017, Gebhard 2019) in einen bestimmten Lebensbereich.

In der International Classification of Functioning (ICF, Hollenweger 2017)** ist die Teilhabe eine von 5 Komponenten zur Beschreibung des funktionellen Gesundheitszustandes eines Menschen. Körper-Funktionen und -Strukturen (z. B. die Anatomie und die Steuerung des Kniegelenkes), Aktivitäten (z.B. das Hüpfen, für das ich das Kniegelenk brauche), Teilhabe (z.B. Seilchen-Springen mit den anderen in der Schulpause), Umwelt-Faktoren (z. B. die rutschende Hose, mit der ich nicht gut springen kann) und personen-bezogene Faktoren (z.B. mein Zutrauen in meine Sprung-Fähigkeiten) spielen eine große Rolle in der Beschreibung der alltäglichen Bedeutung eines Gesundheitsproblems.

Ziel der Therapie ...

... sollte nach modernen Ansätzen eine verbesserte Teilhabe des Kindes mit motorischen Problemen sein. Teilhabe bedeutet dabei auch, dass das Kind (mit-) entscheidet, bei welchen Aktivitäten es teilnehmen und eingebunden sein möchte – das Kind als „Akteur seiner Entwicklung“ (Scarr 1992).

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** Die International Classification of Functioning (ICF) ist eine von der WHO initial 2001 erstellte und herausgegebene Klassifikation zur Beschreibung des funktionalen Gesundheitszustandes, der Behinderung, der sozialen Beeinträchtigung sowie der relevanten Umweltfaktoren von Menschen. Die ICF umfasst die objektiv erfassbaren Dimensionen des menschlichen Lebens. Die subjektive Dimension der Funktionsfähigkeit und Behinderung (subjektives Wohlbefinden) ist dabei nicht eingeschlossen. Eine deutsche Fassung der ICF für Kinder und Jugendliche wurde 2011 von Olaf Kraus de Camargo und Judith Hollenweger (Kraus de Camargo 2011) herausgegeben, eine Darstellung der Anwendung in der Praxis 2013 von Olaf Kraus de Camargo und Liane Simon (Kraus de Camargo 2013).

Den kompletten Artikel ...

... kann man in unserem Buch Dyspraxie-Kinder weiter- bzw. nachlesen.