M bis O
M-ABC-2
Die Movement Assessment Battery for Children – Second Edition (M-ABC-2) ist ein international verbreiteter, standardisierter Test zur Erfassung der motorischen Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 16 Jahren. Ziel ist es, das motorische Leistungsvermögen in verschiedenen Bereichen zu überprüfen, motorische Defizite frühzeitig zu erkennen und gezielte therapeutische Maßnahmen zu planen.
Motopädie
Motopädie ist eine Methode zur Behandlung von psycho-, senso- und soziomotorischen Leistungs-, Wahrnehmungs- und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Der zentrale Ansatz liegt in der Bewegung, wobei die Wechselwirkungen zwischen dem Körper in Bewegung und der Psyche des Menschen (Psychomotorik) genutzt werden. Die Methode ist ganzheitlich ausgerichtet und fördert die Einheit von Wahrnehmen, Erleben, Bewegen und Handeln.
Motorische Dyspraxie
Motorische Dyspraxie ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die vor allem die motorischen Fähigkeiten von Kindern betrifft. Betroffene haben erhebliche Schwierigkeiten, Bewegungen zu planen, zu organisieren und gezielt auszuführen, obwohl sie sich die Bewegungsabläufe oft gut vorstellen können. Die Umsetzung der Handlung gelingt ihnen entweder nur mit großer Anstrengung oder gar nicht.
Motorische Planung (Motor Planning)
Dies ist die kognitive Fähigkeit, eine neue oder komplexe Bewegungsabfolge zu konzipieren und zu organisieren, bevor man sie ausführt. Kinder mit DCD benötigen oft viel mehr Zeit und bewusste Anstrengung, um Bewegungen mental vorzubereiten.
Motorische Speicherung
Beschreibt die Fähigkeit, erlernte Bewegungen im Gehirn dauerhaft zu speichern. Menschen mit Dyspraxie haben oft Schwierigkeiten, Bewegungsabläufe dauerhaft abzuspeichern und ohne Auffrischung auszuführen. Das führt zu einem ständigen „neu Erlernen“ von motorischen Fähigkeiten.
Multimodale Therapie
Ein Therapieansatz, der verschiedene Methoden kombiniert, wie Ergotherapie, Psychotherapie und Physiotherapie. Bei Dyspraxie wird dieser Ansatz genutzt, um ganzheitlich zu fördern. Ziel ist Verbesserung der Motorik und Lebensqualität.
Mundmotorik
Mundmotorik bezeichnet die Koordination und Kontrolle der Bewegungen der Muskeln im Mund-, Lippen-, Zungen- und Kieferbereich, die für lebenswichtige Funktionen wie Sprechen, Kauen und Schlucken notwendig sind. Sie ist ein Teilgebiet der Feinmotorik und sorgt dafür, dass diese Abläufe automatisch und unbewusst ablaufen können.
Muskeltonus
Der Spannungszustand der Muskeln, der bei Dyspraxie oft abnormal geregelt ist.
Neurobiologie
Untersuchung der biologischen Grundlagen des Nervensystems, relevant zur Erforschung von Dyspraxie.
Neurbioologische Störung
Bezeichnet eine Funktionsstörung im Gehirn, die die Verarbeitung und Planung von Bewegungen beeinträchtigt. Dyspraxie wird als solche Störung eingestuft, da sie ohne erkennbare strukturelle Hirnschädigung auftritt. Ursachen sind vielfältig, oft unbekannt.
Neuronale Netzwerke (Neural Networks)
Komplexe Verbindungen zwischen verschiedenen Gehirnregionen, die zusammenarbeiten, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Man geht davon aus, dass bei DCD ( Dyspraxie die Effizienz dieser motorischen Netzwerke beeinträchtigt ist.
Neuropsychologie
Neuropsychologie ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das sich mit den Zusammenhängen zwischen den Funktionen des Gehirns und psychischen Prozessen wie Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Verhalten beschäftigt. Sie verbindet Erkenntnisse aus Psychologie, Neurologie, Medizin und Neurowissenschaften und untersucht insbesondere, wie Veränderungen oder Schädigungen des Gehirns – etwa durch Unfälle, Schlaganfälle oder Erkrankungen – kognitive, emotionale und verhaltensbezogene Störungen verursachen können.
Orofaziale Dyspraxie
Eine Form der Dyspraxie, die die Planung und Koordination der Gesichts-, Mund- und Zungenmuskulatur betrifft. Dies kann zu undeutlicher Aussprache, Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken führen.