S bis U
Sensomotorische Integration
Sensomotorische Integration bezeichnet den neurologischen Prozess, bei dem sensorische (Sinnes-)Reize aus der Umwelt oder vom eigenen Körper aufgenommen und im zentralen Nervensystem (ZNS) verarbeitet werden, um eine passende motorische (Bewegungs-)Antwort zu ermöglichen. Im Detail bedeutet das: Sinnesreize werden von spezialisierten Nervenzellen aufgenommen, im Gehirn ausgewertet und in eine gezielte Bewegung oder Handlung umgesetzt. Beispielsweise ermöglicht das Zusammenspiel von Sensibilität (z.B. Berührung, Gleichgewicht, Bewegung) und Motorik, dass wir auf äußere Reize angemessen reagieren können, etwa indem wir uns ausbalancieren, greifen oder wegdrehen.
Sprachmotorik
Der Begriff Sprachmotorik bezeichnet die Fähigkeit, die für das Sprechen notwendigen Bewegungsabläufe der Sprechwerkzeuge (wie Lippen, Zunge, Kiefer, Gaumensegel) gezielt und koordiniert auszuführen. Bedeutet: Die Sprachmotorik sorgt dafür, die Bewegungen der Sprechwerkzeuge so zu steuern, dass verständliche Laute und Wörter entstehen. Sie ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung und Artikulation von Sprache und steht in engem Zusammenhang mit der allgemeinen motorischen und sensorischen Entwicklung, wie sie in der Psychomotorik gefördert wird.
Sprechapraxie
Sprechapraxie ist eine neurologisch bedingte, zentral verursachte Sprechstörung, bei der die Planung und Umsetzung von Sprechbewegungen gestört ist – also nicht die Sprache selbst oder die motorische Ausführung, sondern die Fähigkeit, die richtigen Bewegungen für das Sprechen zu planen und abzurufen. Das bedeutet, Betroffene wissen, was sie sagen möchten, können aber nicht die korrekten Bewegungen von Zunge, Lippen oder Kiefer für die gewünschte Lautproduktion ausführen, obwohl sie diese Muskeln für andere Zwecke (wie Essen) problemlos nutzen können.
Taktile Wahrnehmung
Wahrnehmung der Berührung. Störung kann Dyspraxie verstärken. Integrationstherapie hilft.
UEMF
UEMF steht für umschriebene Entwicklungsstörung motorischer Funktionen (englisch: Developmental Coordination Disorder, DCD). Es handelt sich dabei um eine neuronale Entwicklungsstörung, bei der die motorische Koordination und Geschicklichkeit deutlich beeinträchtigt ist, ohne dass dies durch eine Intelligenzminderung oder andere angeborene oder erworbene neurologische Störungen erklärt werden kann.