Wichtig zu wissen
Auf den Punkt gebracht ...
Die wichtigsten Merkmale und Auswirkungen der motorischen Dyspraxie nachfolgend noch einmal zusammengefasst:
- Motorische Dyspraxie ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die lebenslang besteht und die Bewegungsplanung, -koordination und -ausführung beeinträchtigt
- Betroffene können sich den Bewegungsablauf meist vorstellen, haben jedoch Schwierigkeiten, ihn zielgerichtet und automatisiert umzusetzen
- Sowohl die Grobmotorik (z.B. Laufen, Springen, Balancieren) als auch die Feinmotorik (z.B. Schreiben, Knöpfe schließen, Basteln) sind beeinträchtigt
- Kinder und Erwachsene mit Dyspraxie wirken häufig ungeschickt und haben Probleme bei alltäglichen Tätigkeiten wie dem An- und Ausziehen oder beim Essen.
- Die Präzision und Geschwindigkeit von Bewegungen ist reduziert; Handlungen wirken oft langsam, mühsam und wenig flüssig.
- Die Kraftdosierung bei Bewegungen gelingt schlecht, was zum Beispiel beim Schreiben zu starkem Druck auf das Papier oder beim Basteln zu Schwierigkeiten mit dem Material führen kann.
- Probleme beim Gleichgewicht und eine erhöhte Unfallgefahr (z.B. Stolpern, Hinfallen) sind häufig.
- Es besteht oft eine Unsicherheit beim Steuern einzelner Körperteile - z.B. können Kinder mit Dyspraxie Schwierigkeiten beim Greifen und Halten kleiner Objekte zeigen.
- Bewegungen, die gleichzeitig mit mehreren Körperteilen ausgeführt werden sollen (z.B. Arme und Beine beim Fahrradfahren), fallen besonders schwer.
- Das Nachahmen von Bewegungen ist ebenfalls erschwert, selbst wenn diese zuvor beobachtet wurden.
- Die Sprachentwicklung kann verzögert sein oder es treten Schwierigkeiten in der Sprechmotorik und Artikulation auf.
- Betroffene Kinder haben in der Schule oft Schwierigkeiten mit Handschrift, Bastelarbeiten und sportlichen Aktivitäten.
- Die Intelligenz ist bei Dyspraxie nicht beeinträchtigt.
- Im sozialen Umfeld werden Kinder mit Dyspraxie häufig als „tollpatschig“ oder „verhaltensauffällig“ wahrgenommen, was zu einem verminderten Selbstwertgefühl führen kann.
- Eine vollständige Heilung ist nicht möglich, aber durch gezielte therapeutische Maßnahmen (z.B. Ergo- oder Physiotherapie) lassen sich die Alltagsschwierigkeiten oft deutlich verbessern.