Definition der motorischen Dyspraxie
Motorische Dyspraxie ...
... ist eine neurologisch bedingte, meist angeborene Entwicklungsstörung, bei der die Planung, Koordination und Ausführung von Bewegungen erschwert sind. Menschen mit motorischer Dyspraxie können sich den Ablauf einer Bewegung zwar vorstellen, sind aber nicht oder nur eingeschränkt in der Lage, diese zielgerichtet und altersangemessen umzusetzen.
Typisch sind deutliche Defizite in der Grob- und Feinmotorik sowie in der Bewegungskoordination; alltägliche Tätigkeiten wie Balancieren, Schreiben, Knöpfe schließen oder das Koordinieren mehrerer Bewegungen fallen Betroffenen schwer. Die Ursache liegt in einer Störung der Körperwahrnehmung und der Verarbeitung bewegungsbezogener Informationen im Gehirn. Die Intelligenz ist dabei nicht beeinträchtigt.
Im deutschen Sprachraum werden häufig auch die Begriffe „entwicklungsbedingte Koordinationsstörung“ oder „Syndrom des ungeschickten Kindes“ verwendet. Die Störung gilt als lebenslanges und nicht heilbares, aber durch gezielte Therapie behandelbares Syndrom bzw. Störungsbild.
Motorische Dyspraxie ist kein Intelligenz-Problem
Es ist von großer Bedeutung zu verstehen, dass Dyspraxie eine angeborene Einschränkung ist und in der Regel nicht durch eine spätere Hirnverletzung oder Krankheit entsteht. Eine im späteren Leben erworbene Störung dieser Art wird als Apraxie bezeichnet.
Die geistigen Fähigkeiten von Menschen mit Dyspraxie sind normalerweise nicht beeinträchtigt. Die Schwierigkeiten liegen ausschließlich im Bereich der motorischen Planung und Ausführung. Dennoch kann die Dyspraxie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben so stark einschränken, dass sie als Behinderung gilt und die Beantragung eines Grades der Behinderung (GdB) oder eines Pflegegrades gerechtfertigt sein kann.
Die ständigen Misserfolge und das Gefühl, trotz großer Anstrengung nicht die erwarteten Ergebnisse zu erzielen, führen bei Betroffenen oft zu Frustration und Vermeidungsstrategien.