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Definition

Ideatorische Dyspraxie ...

... ist eine spezielle Form der Dyspraxie, welche die Planung und Organisation von Handlungen betrifft. Im Gegensatz zur motorischen Dyspraxie, bei der die Ausführung von Bewegungen gestört ist, liegt bei der ideatorischen Dyspraxie das Hauptproblem in der Planung von Handlungsabläufen.

Wesentliche Merkmale sind:

  • Störung der Handlungsplanung: Betroffene können sich den Ablauf einer Handlung nicht oder nur schwer vorstellen. Sie wissen oft nicht, welche Schritte in welcher Reihenfolge notwendig sind, um ein Ziel zu erreichen (z. B. beim Anziehen die richtige Reihenfolge der Kleidungsstücke)
  • Keine motorische Einschränkung: Die eigentliche Ausführung einzelner Bewegungen ist meist nicht beeinträchtigt. Kinder können zum Beispiel Bewegungen nachmachen, haben aber Schwierigkeiten, komplexe Handlungsfolgen selbstständig zu planen oder zu beschreiben.
  • Probleme mit Serien und Reihenfolgen: Es fällt schwer, Handlungsabfolgen zu erkennen, zu behalten oder zu beschreiben. Das betrifft auch alltägliche Routinen und Aufgaben.
  • Beeinträchtigung im Alltag: Die Störung zeigt sich häufig darin, dass Kinder den Überblick verlieren, was als nächstes zu tun ist, und dadurch im Alltag langsamer oder unorganisiert wirken.

Abgrenzung zu anderen Dyspraxie-Formen

Ideatorische Dyspraxie

Hauptproblem Beispiel
Planung / Visualisierung der Handlung gestört Reihenfolge beim Anziehen vergessen

Motorische Dyspraxie

Hauptproblem Beispiel
Ausführung der Bewegung gestört Stift nicht richtig halten können

Verbale Entwicklungs-Dyspraxie (VED)

Hauptproblem Beispiel
Planung der Sprechbewegungen gestört Schwierigkeiten, verständlich zu sprechen

Ursache für ideatorische Dyspraxie

Die genauen Ursachen der ideatorischen Dyspraxie sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass unreife neuronale Entwicklungen im Gehirn eine Rolle spielen können. Häufig tritt Dyspraxie auch gemeinsam mit anderen Entwicklungsstörungen wie ADHS, Autismus oder Legasthenie auf.

Zusammenfassung

Ideatorische Dyspraxie ist eine Störung der Handlungsplanung ohne motorische Einschränkung. Betroffene haben Schwierigkeiten, Handlungsabfolgen zu planen, zu beschreiben oder in der richtigen Reihenfolge auszuführen, obwohl sie einzelne Bewegungen ausführen können.