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ICD-10-Codes

ICD-10-Codes für ideatorische Dyspraxie

Die UEMF-Leitlinien (Umschriebene Entwicklungsstörung motorischer Funktionen) verwenden in der ICD-10 ausschließlich die Codes der Kategorie F82 für umschriebene motorische Entwicklungsstörungen.

Die Untergruppen sind:

  • F82.0: Umschriebene Entwicklungsstörung der Grobmotorik
  • F82.1: Umschriebene Entwicklungsstörung der Fein- und Graphomotorik
  • F82.2: Umschriebene Entwicklungsstörung der Mundmotorik
  • F82.9: Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen, nicht näher bezeichnet

Wichtig zu wissen

Eine eigenständige Klassifikation für die „ideatorische Dyspraxie“ gibt es in der ICD-10 nicht. Die Leitlinien und die ICD-10 führen die Begriffe „Entwicklungsdyspraxie“ und „Syndrom des ungeschickten Kindes“ als inklusive Begriffe unter F82, grenzen diese aber nicht explizit voneinander ab und lehnen die Verwendung von „Dyspraxie“ als eigenständige Diagnose ab.

Für die „ideatorische Dyspraxie“ (Probleme bei der Handlungsplanung, nicht primär die Motorik betreffend) existiert somit kein spezifischer ICD-10-Code in den UEMF-Leitlinien. Die Leitlinien empfehlen, motorische Auffälligkeiten, die die diagnostischen Kriterien erfüllen, unter F82 zu klassifizieren – unabhängig davon, ob begleitend auch Schwierigkeiten in der Handlungsplanung (ideatorische Komponente) bestehen.

Zukünftiger Ausblick auf die ICD-11-Codes

Die ideatorische Dyspraxie wird leider in der ICD-11 nicht als separate Diagnose geführt, sondern sie fällt – wie auch andere Dyspraxie-Formen – unter die Kategorie der „umschriebenen Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen“ (Developmental Motor Coordination Disorder). Nach ICD-11 ist die Dyspraxie durch eine dauerhafte und substanziell eingeschränkte Fähigkeit zur Durchführung koordinierter motorischer Handlungen gekennzeichnet, was sich negativ auf Alltagsaktivitäten und die Lebensqualität auswirkt.

Spezifisch für die ideatorische Dyspraxie beschreibt die Fachliteratur (in Anlehnung an ICD-11 und aktuelle Übersichten), dass Betroffene zwar keine eindeutigen motorischen Einschränkungen zeigen und motorische Einzelhandlungen oft problemlos ausführen oder nachahmen können, jedoch gravierende Schwierigkeiten damit haben, Handlungsfolgen gedanklich zu planen, zu beschreiben oder sich vorzustellen.

Die Symptome der ideatorischen Dyspraxie führen dazu, dass betroffene Kinder insbesondere bei Aufgaben, die eine gedankliche Vorbereitung und Strukturierung benötigen, zum Beispiel beim Schildern einer Handlung oder beim Einhalten von Abfolgen (z.B. Ankleiden, Bastelarbeiten), überfordert sind, obwohl sie einzelne Teilschritte motorisch umsetzen können.

Zusammenfassend ordnet die ICD-11 die ideatorische Dyspraxie als spezielle Ausprägung einer motorischen Entwicklungsstörung ein. Die Formulierung in der ICD-11 legt den Schwerpunkt auf die gestörte Organisation und Planung zielgerichteter Handlungen bei ansonsten ordentlicher Motorikleistung.