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Hobbies

Die nachfolgenden Beispiele zeigen, dass viele Hobbys mit etwas Anpassung und Unterstützung auch für Menschen mit Dyspraxie machbar sein können – entscheidend sind Geduld, kreative Lösungen und Verständnis im Umfeld

Basteln und Modellbau

Das Zusammensetzen kleiner Teile, Schneiden, Kleben oder das Falten von Papier fordert präzise Bewegungen, die für Dyspraxiker oft sehr anstrengend sind. Fehler sind schwer auszugleichen, und fehlerhafte Ergebnisse können die Motivation mindern.

Lösungen: Vorgefederte oder große Bauteile nutzen, Aufgaben in kleine, übersichtliche Schritte aufteilen, Klebepunkte statt flüssigem Kleber verwenden und Eltern/Betreuer gelegentlich helfend zur Seite stellen.

Fahrradfahren

Viele Menschen mit Dyspraxie kämpfen mit Gleichgewicht, Koordination beim Steuern und Bremsen oder beim Einhalten der Spur. Unsicherheiten bei plötzlichen Ausweichbewegungen und im Straßenverkehr können zu Angst und Unsicherheit führen.
Lösungen: Dreiräder oder spezielle Therapieräder nutzen, auf verkehrsberuhigten Bereichen üben, mit erwachsenen Begleitern fahren und Schutzkleidung tragen. Jeder Fortschritt wird gefeiert und der Druck herausgenommen.

Gesellschaftsspiele (Brettspiele/Kartenspiele)

Spiele mit komplexen Regeln oder viel taktischem und motorischem Aufwand fallen oft schwer. Das Verdecken und Halten von Karten, das gleichzeitige Bewegen von Spielfiguren und Verfolgen von Spielzügen überfordern schnell.

Lösungen: Spiele mit einfachen Regeln wählen, Hilfsmittel für Karten (z. B. Kartenhalter) nutzen, Pausen machen und Mitspielende über eventuell nötige Hilfen informieren. Der Spaß steht im Mittelpunkt, nicht das Gewinnen.

Mannschaftssportarten (z. B. Fußball, Handball)

Menschen mit Dyspraxie haben oft Probleme mit schneller Koordination, Teamwork und taktischem Verständnis. Sie können Schwierigkeiten haben, den Ball gezielt zu treffen oder die Bewegungen der Mitspielenden richtig einzuschätzen. Frustration entsteht, wenn motorische Abläufe nicht automatisch ablaufen oder das Tempo zu hoch ist.

Lösungen Alternative Rollen im Team (z. B. Torwart), Training mit angepasstem Tempo, Förderung individueller Stärken und ggf. Wechsel zu Einzelsportarten wie Schwimmen oder Leichtathletik

Musikinstrument spielen

Die Feinmotorik wird beim Spielen vieler Instrumente stark beansprucht. Taktgefühl, das gleichzeitige Bedienen mehrerer Tasten/Saiten und schnelle Fingerfolgen können sehr herausfordernd sein. Hinzu kommt, dass es schwerfällt, längere Bewegungsfolgen automatisiert zu wiederholen.
Lösungen: Unterricht in kleinen Schritten aufbauen, spezielle Instrumente wählen (z. B. Schlagzeug mit wenigen Trommeln), Hilfsmittel wie Griffe oder Notenhalter nutzen und Lehrer*innen über individuelle Herausforderungen informieren

Zeichnen und Malen

Feinmotorische Schwierigkeiten führen zu Problemen beim kontrollierten Führen von Stiften, Pinseln oder beim Ausmalen kleiner Flächen. Das kann zu Frust führen, wenn Bilder nicht so gelingen, wie geplant. Oft verlangen komplexe Vorlagen zu viel Koordination und Kontrolle.
Lösungen: Dicke, ergonomische Zeichenwerkzeuge verwenden, Arbeitsfläche gut abstützen, einfache Motive wählen und Wert auf Ausdruck statt Perfektion legen. Digitale Malprogramme mit Undo-Funktion können ebenfalls helfen.