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Einschränkungen mit motorischer Dyspraxie

Herausforderungen im Alltag

Einfache Tätigkeiten wie das An- und Ausziehen, Essen mit Besteck, Schreiben, Basteln oder sportliche Aktivitäten können zu großen Hürden werden. Kinder mit Dyspraxie haben oft Schwierigkeiten, sich im Raum zu orientieren, Aufgaben zu organisieren und werden beim Spielen von Gleichaltrigen aufgrund ihrer Ungeschicklichkeit manchmal ausgeschlossen.

Die Situation als Kleinkind

Im Kindergarten fallen feinmotorische Schwächen beim Malen und Basteln sowie grobmotorische Unsicherheiten beim Klettern oder Balancieren auf. Erzieher können unterstützen, indem sie Aufgaben in kleine Schritte zerlegen, mehr Zeit gewähren, Hilfsmittel anbieten und vor allem viel loben. Eine klare Tagesstruktur und visuelle Hilfen sind ebenfalls sehr hilfreich.

Schwierigkeiten in der Schule

In der Schule setzen sich die Probleme fort. Das langsame und oft unleserliche Schreiben, Schwierigkeiten im Sportunterricht und Probleme bei der Organisation von Arbeitsmaterialien sind typisch. Lehrkräfte können durch angepasste Aufgabenformate (z.B. mündlich statt schriftlich), den Einsatz technischer Hilfsmittel und einen Nachteilsausgleich (z.B. mehr Zeit) unterstützen. Wichtig ist, die Anstrengung des Kindes wertzuschätzen und nicht nur das Ergebnis zu bewerten.

Motorische Dyspraxie in Ausbildung und Beruf

Auch im Erwachsenenalter bleiben die Herausforderungen bestehen und wirken sich auf Ausbildung und Beruf aus. Auszubildende mit Dyspraxie können Schwierigkeiten im Umgang mit Werkzeugen, beim Ausfüllen von Formularen oder bei praktischen Arbeiten haben. Ausbildungsbetriebe können durch den Einsatz digitaler Hilfsmittel, angepasste Werkzeuge, klare Arbeitsanweisungen und eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung helfen. Ein Nachteilsausgleich bei Prüfungen ist ebenfalls - wenn möglich - wichtig.

Am Arbeitsplatz können Probleme beim Tippen, bei der Bedienung von Geräten oder bei Tätigkeiten, die eine hohe Koordinationsfähigkeit erfordern, auftreten. Arbeitgeber können durch flexible Arbeitsmodelle, die Bereitstellung von Hilfsmitteln (z.B. ergonomische Tastaturen, Spracherkennungssoftware) und eine barrierefreie Gestaltung des Arbeitsplatzes unterstützen. Offene Kommunikation und die Sensibilisierung des Teams für das Thema Neurodiversität sind ebenfalls von großer Bedeutung.