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Wichtig zu wissen

Auf den Punkt gebracht

Die verbale Entwicklungsdyspraxie (VED) ist eine angeborene neurologisch bedingte Sprechstörung bei Kindern, bei der die motorische Planung und Ausführung der Sprechbewegungen gestört ist, obwohl das Sprachverständnis meist intakt bleibt. Die betroffenen Kinder haben Schwierigkeiten, Laute konsistent und korrekt zu bilden, was zu einer oft unverständlichen Aussprache führt. Erste Anzeichen zeigen sich häufig schon im Säuglingsalter durch wenig Lallen oder Brabbeln, und die Entwicklung der Sprache verläuft verzögert oder stagnierend. VED betrifft nicht nur einzelne Laute, sondern erschwert auch das Zusammensetzen von Lauten zu Wörtern und Satzstrukturen. Die Störung kann soziale und emotionale Herausforderungen mit sich bringen und erfordert eine intensive, strukturierte logopädische Therapie.

Wichtige Daten, Fakten Infos zur VED

  • Angeboren und neurologisch bedingt
  • Ausprägung variiert stark von leicht bis schwer - je nach Fähigkeiten des Kindes und Schwere der Dyspraxie
  • Automatisierte Sprachsequenzen (z.B. Zählen, Lieder) funktionieren oft besser als gezieltes Nachsprechen
  • Begleitende Auffälligkeiten: Motorische Probleme (Fein- und Grobmotorik), Übersensibilität sowie Saug-, Schluck- und Kauschwierigkeiten
  • Betroffene Kinder sprechen häufig mühsam und mit erhöhter Anstrengung
  • Eingeschränktes Laut- und Silbenrepertoire - häufig fehlen Konsonanten oder sie werden vertauscht
  • Erste Symptome meist im Säuglingsalter: Wenig oder kein Lallen, verspäteter Sprechbeginn
  • Frühe und hochfrequente Übungseinheiten empfohlen - nichtsprachliche mundmotorische Übungen ohne Kontext gelten als wenig wirksam
  • ICD-10-Codes: F80.0 (Artikulationsstörung), F80.9 (nicht näher bezeichnete Entwicklungsstörung des Sprechens), R48.2 (Apraxie)
  • ICD-11-Klassifikation: Eingruppierung unter Entwicklungsstörungen des Sprechens oder der Sprache (Code 6A01) - keine eigenständige spezifische Diagnose
  • Inkonsistente und unverständliche Lautbildung: gleiche Wörter werden unterschiedlich ausgesprochen
  • Schwierigkeiten bei der Koartikulation (Verbindung von Lauten zu Silben und Wörtern)
  • Soziale und emotionale Folgen: Frustration, sozialer Rückzug, reduzierte Sprechfreude
  • Störung der motorischen Planung und Programmierung von Sprechbewegungen bei intaktem Sprachverständnis und gesunden Artikulationsorganen
  • Suchbewegungen der Lippen, Zunge und des Kiefers beim Versuch zu sprechen
  • Therapien: intensive, systematische logopädische Behandlung mit multisensorischer Unterstützung; verschiedene bekannte Ansätze wie VEDiT, KoArt, TAKTIKIN, rhythmisch-melodische Verfahren
  • Therapieumsetzung: Die Therapie erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Therapeuten, Kindern und Eltern für bestmöglichen Erfolg
  • Therapieziele: Verbesserung der motorischen Planung, Automatisierung von Sprechbewegungen, Erhöhung der Verständlichkeit sowie Unterstützung der Kommunikationsfähigkeit