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Diagnose und Leitlinien

Hintergrund-Informationen

Der Weg zu einer eindeutigen und zuverlässigen Dyspraxie-Diagnose kann oft lang und verwirrend sein. Viele Eltern und auch Fachleute fragen sich: Ist das nur Tollpatschigkeit oder steckt mehr dahinter? Eine gesicherte Diagnose ist aber der wichtigste Schlüssel, um die richtige Hilfe und Unterstützung zu bekommen.

In Deutschland und auch international gibt es dafür offizielle Leitlinien und Diagnose-Kataloge, wie zum Beispiel die ICD-10 (bis Ende 2026 gültig) sowie die ICD-11 (bereits seit Anfang 2022 gültig und in vielen anderen Ländern Standard). Diese geben Ärzten und Therapeuten einen klaren Fahrplan an die Hand. Sie beschreiben genau, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit man von einer Dyspraxie (oder UEMF) sprechen kann. Dieses Modul soll Licht in den Dschungel der Diagnostik bringen. Es erklärt u.a. verständlich, wie der Weg zur Diagnose abläuft und welche Rolle die Leitlinien dabei spielen.

Inhalte und Schwerpunkte

  • Was muss für eine Diagnose erfüllt sein? Die offiziellen Diagnosekriterien der Weltgesundheitsorganisation (ICD-11) einfach erklärt.
  • Der erste Schritt: An wen wende ich mich bei einem Verdacht? (Kinderarzt, SPZ, etc.).
  • Wer stellt die Diagnose? Die Rolle von Ärzten, Psychologen und Therapeuten im Diagnoseteam.
  • Tests und Untersuchungen: Vorstellung der wichtigsten motorischen Tests (z. B. M-ABC 2), die bei der Diagnostik eingesetzt werden.
  • Abgrenzung zu anderen Störungen: Wie unterscheidet man Dyspraxie von ADHS, Autismus oder anderen Störungsbildern?
  • Den Diagnose-Bericht verstehen: Wie man Fachbegriffe und Testergebnisse richtig liest und einordnet.
  • Was sind Leitlinien? Warum diese Empfehlungen für eine gute und einheitliche Diagnostik so wichtig sind.
  • Und nach der Diagnose? Die ersten wichtigen Schritte nach Erhalt des Befundes (Therapieverordnung, Nachteilsausgleich).

Zielgruppen für dieses Thema sind u.a.:

  • Eltern und Angehörige: Sie erhalten einen klaren Fahrplan für den Diagnoseprozess und können so gezielter die richtigen Ansprechpartner finden und für ihr Kind eintreten.
  • Pädagogische Fachkräfte (Lehrer, Erzieher): Sie lernen die Grundlagen der Diagnostik kennen, um Auffälligkeiten besser einordnen und das Gespräch mit Eltern und Therapeuten fundierter führen zu können.
  • Ärzte (besonders Kinder- und Hausärzte): Das Seminar bietet eine kompakte Auffrischung der aktuellen Leitlinien und hilft dabei, Verdachtsfälle frühzeitig zu erkennen und korrekt weiterzuleiten.
  • Therapeuten (Ergo-, Physiotherapeuten etc.): Sie vertiefen ihr Wissen über die diagnostischen Kriterien und standardisierten Tests, was die Qualität ihrer eigenen Befunderhebung und Therapieplanung verbessert.
  • Mitarbeiter von Beratungsstellen und Frühförderstellen: Sie bekommen verlässliche Informationen an die Hand, um Familien kompetent durch den Diagnoseprozess zu begleiten und zu beraten.

Nutzen

Dieses Dyspraxie-Know-how-Modul bringt Klarheit und Sicherheit in den oft unsicheren Prozess der Diagnostik. Die Teilnehmenden verstehen, welche Schritte notwendig sind, um eine verlässliche Diagnose zu erhalten. Sie kennen die wichtigen Begriffe und wissen, welche Fragen sie den Fachleuten stellen müssen. Diese Kenntnisse bauen Ängste ab und geben den Teilnehmenden die Fähigkeit, aktiv und selbstbewusst zu handeln. Anstatt sich im System verloren zu fühlen, werden sie zu kompetenten Begleitern für sich selbst oder ihre Kinder. Der größte Nutzen ist, dass durch dieses Wissen der Weg zu gezielter Förderung und passender Unterstützung erheblich verkürzt werden kann.