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Integration von Dyspraxie-Kindern

Hintergrund-Informationen

Kinder mit ideatorischer oder motorischer Dyspraxie haben Schwierigkeiten, Bewegungen zu planen, zu koordinieren und zielgerichtet umzusetzen. Diese Einschränkungen wirken sich nicht nur auf die motorische Entwicklung, sondern auch auf soziale Interaktionen im Gruppenalltag aus. Auch Kinder mit Sprechproblemen verursacht durch ihre verbale Entwicklungsdyspraxie können oft nur eingeschränkt kommunizieren und werden so schnell zu Außenseitern und Mobbing-Betroffene.

In Kindergarten, Schule und Sportverein entstehen oft Missverständnisse, da betroffene Kinder unbeholfen, ängstlich oder unkonzentriert wirken. Durch fehlende Anpassung im Umfeld entstehen Ausgrenzung und ein geschwächtes Selbstwertgefühl. Erzieher, Lehrkräfte und Übungsleiter stehen häufig vor der Herausforderung, passende Unterstützungsstrategien zu finden. Hinzu kommt, dass Dyspraxie noch immer kaum bekannt ist und oft mit mangelnder Motivation oder Aufmerksamkeit verwechselt wird. Ein ganzheitliches Verständnis und eine gezielte Unterstützung sind daher entscheidend, um betroffene Kinder erfolgreich in Gruppen zu integrieren und soziale Teilhabe zu ermöglichen.

Inhalte und Schwerpunkte

  • Grundverständnis Dyspraxie und Symptomatik: Erklärung der motorischen und ideatorischen Aspekte der Störung.
  • Gruppenverhalten und soziale Auswirkungen: Analyse typischer Herausforderungen in Alltagssituationen.
  • Erkennen und Verstehen von Überforderung: Hinweise auf nonverbale Signale betroffener Kinder.
  • Hilfreiche Unterstützungsstrategien: Methoden zur Förderung von Selbstvertrauen und Beteiligung.
  • Strukturierende Rahmenbedingungen: Anpassung von Aktivitäten und Umgebung für eine bessere Teilhabe.
  • Kooperation mit Eltern und Fachtherapeuten: Aufbau einer gemeinsamen Unterstützungsbasis.
  • Kommunikation in heterogenen Gruppen: Förderung von Akzeptanz und gegenseitigem Verständnis.
  • Bewegungs- und Spielangebote anpassen: Entwicklung alltagstauglicher, kindgerechter Spiele und Übungen.
  • Reflexion und Praxisbeispiele: Analyse konkreter Situationen aus Kindergarten, Schule und Sport.
  • Materialien und Hilfsmittel: Nutzung unterstützender Tools zur Förderung der Selbstständigkeit.

Zielgruppen für dieses Thema sind u.a.:

  • Erzieherinnen und Erzieher: Lernen, wie sie Dyspraxie-Kinder gezielt im Kita-Alltag unterstützen.
  • Lehrkräfte in Grund- und Förderschulen: Erhalten praktische Ideen zur Unterrichts- und Pausengestaltung.
  • Sport- und Bewegungsleiter: Wissen, wie sportliche Aktivitäten angepasst und inklusiv gestaltet werden können.
  • Schulsozialarbeiter und Pädagogische Fachkräfte: Verstehen soziale Dynamiken und Interventionsmöglichkeiten.
  • Therapeutinnen und Therapeuten: Vertiefen ihre Kenntnisse zur schulischen und sozialen Eingliederung.
  • Elternbeiräte und Integrationsfachkräfte: Stärken ihre Rolle bei der Bewusstseinsbildung und Lobbyarbeit.
  • Schulleitungen und Kita-Leitungen: Entwickeln institutionelle Strukturen für inklusive Bildung.
  • Studierende im Bildungs- und Sozialwesen: Erwerben praxisrelevantes Wissen für ihren künftigen Beruf.

Nutzen

Dieses Dyspraxie-Know-how-Modul vermittelt praxisnahes Wissen für eine gelingende Integration von Dyspraxie-Kindern in Gruppen. Teilnehmende und Gruppenverantwortliche verstehen die Ursachen der Schwierigkeiten und erkennen, dass Verhaltensauffälligkeiten Ausdruck von Überforderung und nicht mangelnder Motivation sind. Durch fundierte Informationen und erprobte Methoden lernen sie, betroffene Kinder gezielt zu unterstützen und soziale Isolation zu vermeiden. Das Modul stärkt die Handlungssicherheit im Alltag, verbessert die Teamarbeit mit Eltern und Therapeuten und trägt zu einem positiven Gruppenklima bei. Zudem werden eigene Wahrnehmungen geschärft und inklusive Perspektiven verinnerlicht. Auf lange Sicht profitieren nicht nur die Kinder mit Dyspraxie, sondern auch die gesamte Gruppe von mehr Verständnis, Empathie und gemeinsamer Stärke.