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Lerntherapien und Strategien

Hintergrund-Informationen

Kinder mit Dyspraxie stehen im schulischen Alltag vor großen Herausforderungen, da sie Bewegungsabläufe und Handlungsfolgen oft nur schwer planen und umsetzen können. Diese Schwierigkeiten wirken sich nicht nur auf die Motorik, sondern auch auf das Lernen, die Konzentration und das Selbstbewusstsein aus. Viele betroffene Kinder zeigen Probleme beim Schreiben, Basteln oder im Sport und fühlen sich schnell überfordert oder ausgeschlossen. In der Schule können Schwierigkeiten beim Abschreiben von der Tafel oder beim Erfassen komplexer Aufgaben zusätzlich zu Frustration führen.

Lerntherapien zielen darauf ab, gezielt Wahrnehmung, Motorik und kognitive Prozesse zu fördern. Eine passgenaue Förderung hilft, Lernstrategien zu entwickeln und Selbstvertrauen aufzubauen. Dabei ist die enge Zusammenarbeit von Therapeut:innen, Lehrkräften und Eltern entscheidend. Lerntherapien für Dyspraxie erfordern daher ein tiefes Verständnis der individuellen Stärken und Entwicklungsprofile eines Kindes. Ziel ist, nachhaltige Lernfortschritte durch strukturierte und motivierende Begleitung zu ermöglichen.

Inhalte und Schwerpunkte

  • Grundlagen von Dyspraxie verstehen: Überblick über Ursachen, Erscheinungsbilder und diagnostische Kriterien.
  • Zusammenhang von Motorik und Lernen: Wie Bewegungsplanung das schulische Lernen beeinflusst.
  • Lerntherapeutische Ansätze: Vorstellung von Methoden und Konzepte für Dyspraxie.
  • Training von Wahrnehmung und Aufmerksamkeit: Übungen zur Verbesserung von sensorischer Integration und Fokussierung.
  • Koordination und Feinmotorik fördern: Praktische Strategien zur Unterstützung motorischer Lernprozesse.
  • Aufbau von Lernstrategien: Vermittlung individueller Werkzeuge zur Strukturierung von Lerninhalten.
  • Motivation und Selbstwirksamkeit stärken: Förderung des positiven Lern- und Selbstbildes.
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Kooperation zwischen Schule, Therapie und Elternhaus.
  • Digitale und kreative Lerntools: Einsatz moderner Hilfsmittel zur Lernunterstützung.
  • Dokumentation des Lernerfolgs: Zielgerichtete Beobachtung und Fortschrittsmessung im Therapieverlauf.

Zielgruppen für dieses Thema sind u.a.:

  • Lerntherapeut:innen und Pädagog:innen: Zur Erweiterung ihrer methodischen Kompetenz in der Dyspraxie-Förderung.
  • Ergotherapeut:innen: Um motorische und kognitive Lernprozesse besser zu verknüpfen.
  • Logopäd:innen: Zur Integration von sprachlich-motorischen Aspekten in die Lerntherapie.
  • Lehrkräfte und Sonderpädagog:innen: Für mehr Verständnis und praktische Ansätze im Unterricht.
  • Psycholog:innen und Schulpsycholog:innen: Zur Unterstützung individueller Förderplanung.
  • Eltern und Familienberater:innen: Zur besseren Begleitung und Motivation der Kinder zuhause.
  • Sozialpädagog:innen und Integrationsfachkräfte: Für gezielte Förderung im schulischen und sozialen Umfeld.
  • Studierende pädagogischer Fachrichtungen: Zur frühzeitigen Qualifizierung im Bereich Lerntherapie und Inklusion.

Nutzen

Dieses Modul bietet ein fundiertes Verständnis darüber, wie Lerntherapie speziell bei Dyspraxie wirken kann. Teilnehmende lernen, die Ursachen von Lern- und Handlungsstörungen besser einzuordnen und gezielt auf Kinder mit Dyspraxie einzugehen.

Durch praxisorientierte Inhalte werden konkrete Förderstrategien vermittelt, die sich im Alltag leicht umsetzen lassen. Das Wissen über sensorische und motorische Lernprozesse stärkt die diagnostische und therapeutische Arbeit. Zudem werden Methoden vorgestellt, mit denen Kinder motiviert und ihre Lernerfolge sichtbar gemacht werden können.

Die Teilnehmenden gewinnen Sicherheit im Umgang mit betroffenen Kindern und lernen, strukturierte Förderziele zu formulieren. Durch den interdisziplinären Ansatz wird eine Brücke zwischen Therapie, Schule und Elternarbeit geschaffen. Das Dyspraxie-Know-how-Modul unterstützt so die Entwicklung tragfähiger Lernwege und nachhaltiger Kompetenzaufbau bei Kindern mit Dyspraxie.